kunstwegen - unterwegs in einem offenen Museum fuer zeitgenoessische Kunst, Natur und Geschichte. Hier lockt ein Urlaub mit dem Fahrrad im Vechtetal mit Kunst als Leitmotiv.

Ilya / Emilia Kabakov

Ilya / Emilia Kabakov, Wortlos, 1999 (Frau) // Laar/ NL Ilya / Emilia Kabakov, Wortlos, 1999 (Mann) // Laar/ D
Ilya / Emilia Kabakov, Wortlos, 1999 (Frau) // Laar/ NL Ilya / Emilia Kabakov, Wortlos, 1999 (Mann) // Laar/ D

wortlos

Dort, wo die Vechte von Deutschland über die Grenze in die Niederlande fließt, hat Ilya Kabakov auf beiden Seiten des Flusses den Ort für die Skulpturengruppe »Wortlos« ausgewählt. Seine zahlreichen künstlerischen Projekte und die vielen Ausstellungen haben Kabakov zum Weltenbürger gemacht, der rastlos von einem Ort zum anderen reist, heute in Japan, morgen in New York, dann in Wien mit direktem Anschluss nach Sydney. Grenzen spielen dabei nur noch eine formale Rolle, eine Trennung zwischen den Staaten, die bestimmte bürokratische Regeln setzt. Doch was bedeutet die Grenze für die Menschen wirklich, für das Denken, für das alltägliche Leben?
»Grenzen trennen, Liebe verbindet«, hat Kabakov den einfachen Grundgedanken seiner poetischen Installation beschrieben. Ein junges Mädchen blickt von der holländischen Seite hinüber zu einem ebenfalls auf einem Stuhl ruhig dasitzenden jungen Mann auf der deutschen Seite der Grenze. Zwischen ihnen verläuft nicht nur die Trennlinie zwischen den beiden Staaten, sondern auch der nicht ohne Hilfsmittel zu überwindende Flusslauf der Vechte. Verbunden sind sie nur durch den Blick aufeinander und durch den wortlosen Dialog, der über große Entfernung hinweg eine Nähe zwischen den beiden aufbaut. Zugleich erscheinen sie in ihrer filigranen Konstruktion aber auch wie Geister, Trugbilder, die sich bei kurzer Distanz im Licht aufzulösen scheinen.

Edelstahldraht, Beton, 2-teilig, Höhe je ca. 230 cm

über die künstler

1933-2023 (Ilya) und 1945 (Emilia), beide geboren in Dnjepropetrowsk
Künstlerwebsite: www.kabakov.net

http://www.bonniecollura.com