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Neugnadenfeld ist einer von drei Ortsteilen der Gemeinde Ringe. In der Gemeinde, die im Norden direkt an die Niederlande grenzt, leben heute rund 2.000 Menschen, je 650 in den Ortsteilen Klein- und Großringe und gut 700 in Neugnadenfeld. Der Ortsteil wurde 1946 im ehemaligen Barackenlager für russische Kriegsgefangene Alexisdorf gegründet.
Die niedersächsische Landesregierung stellte auf Betreiben führender Mitglieder der Herrnhuter Brüdergemeine das Lager dieser evangelischen Freikirche als Sammlungsort für ihre durch die Kriegswirren verstreuten Mitglieder zur Verfügung. Innerhalb weniger Monate kamen Hunderte Flüchtlinge aus Mittelpolen, West-, Ostpreußen und Pommern in das Lager, das bald mehr als 1.000 Menschen beherbergte. Die örtliche Kirchenleitung gab der neuen Siedlung den Namen »Neugnadenfeld« - in Anlehnung an den Ort Gnadenfeld in Oberschlesien.
Zwischen 1949 und 1963 wurde das Barackenlager mit Hilfe gemeinschaftlicher Arbeitskolonnen zu einer Siedlung nach Vorbild der Herrnhuter Brüdergemeine ausgebaut: So entstanden insgesamt 109 Kleinsiedlerstellen und 10 Großsiedlungen. Ein zentraler Platz, auf dem die Kirche steht, bildet den Dorfkern, auf den auch alle wichtigen Straßen hinführen. Die an den großen Straßen angelegten Baumpflanzungen sind mittlerweile zu prächtigen Alleen herangewachsen.
Charakteristisch für das Ortsbild sind die gleichförmigen Siedlungshäuser aus roten Backsteinen (der Baustil ist je nach Straßenzug verschieden) auf den großen Grundstücken, die Einfriedung der Gärten mit Hecken, die Alleen und Windschutzstreifen. Knapp die Hälfte der Einwohnerinnen und Einwohner sind derzeit Mitglieder der Herrnhuter Brüdergemeine, der einzigen Kirche am Ort.